Anmerkungen

Anmerkungen

Mit dem Papyrus Ebers haben wir ein ca. 3500 Jahre altes Manuskript vor uns. Auch wenn man wieder einmal den lieben Methusalem mit seinen angeblich 969 Lebensjahren als Inbegriff eines biblisch hohen Alters bemühen möchte, so reicht er doch bei weitem nicht an dieses Schriftstück aus dem Anfang des Neuen Reiches heran, mit dem wir uns hier beschäftigen. Abgesehen davon, dass aktuell (08/2014) mit den Ergebnissen der Radiocarbon-(14C)-Datierung des Papyrus-Schreibmaterials gerechnet wird, sieht man dem Papyrus Ebers im Gegensatz zu den bildlichen Darstellungen des Methusalem sein Alter nicht an. Die kunst- und liebevoll ausgeführte Schrift, der gleichmäßig hellbraune Papyrus-Schreibstoff höchster Qualität und die leuchtenden, satten Farben, die selbst in der vergleichsweise modernen Faksimile-Farbausgabe von 1875 stumpf und verfälscht erscheinen, lassen den Betrachter eventuell an der Echtheit des Manuskripts zweifeln. Da man den Angaben zu den Fund- und Erwerbsumständen höchstens einen unterhaltsamen Wert beimessen, sie jedoch nicht als Fakten annehmen kann, könnte unser Papyrus auch “neulich” in einer ägyptischen Werkstatt auf der Westbank von Luxor entstanden sein. Hatte Georg Ebers seinerzeit wenigstens getestet, ob die Tinte bereits trocken ist?

Bei näherer Beschäftigung mit dem Gesamtwerk gewinnt man dieses nicht nur lieb, sondern auch einen guten Eindruck davon, wie der Schreiber dieses Kunstwerk erschaffen hat. Wenn auch bereits der erste Eindruck beim Anblick des Originals einem Worte wie “imposant”, “prachtvoll”, “vollkommen”, “beeindruckend” oder “perfekt” auf der Zunge keimen lassen; ganz so fehler- und tadellos ist unser Prunkstück dann doch nicht. Wie lange auch immer der Schreiber für dieses kalligraphische Meisterwerk gebraucht haben mag, bisweilen unterliefen ihm doch einige Fauxpas, die anschließend (wohl nicht nur von ihm selbst) korrigiert wurden. Aber schließlich wurde der Papyrus von Menschen erschaffen. Und wie sagt das berühmte Sprichwort: “Errare humanum est”. Wozu haben Bleistifte sonst einen Radiergummi am anderen Ende?

Orthographische Fehler kann man unserem Schreiber nur schwerlich anlasten, da im Ägyptischen mangels fester Regeln häufig nur von einer “üblichen”, jedoch nicht von einer “richtigen” Schreibung gesprochen werden kann. Bleibt somit nur das Schreiben per se:

Die erste (und bisher einzige) umfängliche und detaillierte Beschreibung des Papyrus Ebers verdanken wir Hermann Grapow1. Sie soll die Grundlage der folgenden Ausführungen von Schreibfehlern, Korrekturen und sonstigen Auffälligkeiten sein. Doch auch wenn Prof. Grapow annähernd 200 Beispiele auflisten konnte, so ist diese Zahl in Relation zur Länge des Textes doch unbedeutend gering, gibt aber dennoch einen Einblick in den Entstehungsprozess des Schiftstücks. Einige der festgestellten Besonderheiten bleiben unerklärlich, zwingen im schlimmsten Falle zur Spekulation oder beflügeln im besten Falle die Phantasie. Letztendlich haftet Grapows Arbeit jedoch ein geschichtsbedingter Mangel an: seine Arbeit entstand erst nach den kriegsbedingten Verlusten größerer Papyrusteile und mußte somit zwangsläufig unvollständig bleiben.

Auch wenn Grapow im o.a. Artikel zahlreiche Besonderheiten aufgelistet hat, so wurde seine Hoffnung enttäuscht, durch den Vergleich mit dem Original Fehler der Druckausgabe aufzudecken, die “kritischen Zweifel erregt hatten”. Sein Resümee lautete daher: “Wir hofften, für gewisse Stellen von dem Original mehr als von der Ausgabe zu erfahren. Die Hoffnung hat uns, aufs Ganze gesehen, eigentlich enttäuscht: so gut ist die Wiedergabe des Textes in der Ausgabe.”

Die meisten der kleinen, schreiberischen Besonderheiten lassen sich nur am Papyrus-Original, jedoch nicht anhand einer Fotografie oder der Faksimile-Ausgabe feststellen. So meisterhaft diese Reproduktion auch ausgeführt wurde (es gibt übrigens keinerlei Überlieferung oder Dokumentation zu der Frage, von wem und mit welchem Verfahren die aufwändige Druckvorlage erstellt wurde); an diesem Punkt muss sie versagen.

Der selbe Ausschnitt im Original (links) und im Faksimile (rechts), hier: Zeilenenden 13-17 der Kolumne 88. Die Farben sind im Original lebendiger; das Rot in der Druckversion trifft nicht den Farbton und das gedruckte Schwarz ist zu gleichmäßig und satt, d.h. ohne die zahlreichen Grauabstufungen. Der Papyrushintergrund ist fiktiv.

Unbeschriebene Stellen im Text

Nach der äußerlichen Beschreibung des Papyrus, die hier schon im Menüpunkt “Übersicht” erfolgt ist, beginnt Grapow seine Auflistung mit unbeschriebenen Stellen im Text. Da die ägyptische Schrift per se eine scripta continua, also eine fortlaufende Schreibung ohne Leerstellen, Satzzeichen etc. ist, fallen solche leergebliebenen Räume in den Textblöcken natürlich sofort auf.

    1. Leer gebliebene Zeilen
    Leerzeilen existieren nur in der Kolumne 88. Warum der Schreiber vor dem neunzeiligen Kapitel “Was gemacht wird für das Herausziehen eines Stachels, der im Körper ist” zwei Zeilen und nach diesem erneut eine Zeile freigelassen hat, lässt sich aus dem Kontext nicht erkennen. Der Inhalt erscheint nicht so wichtig, dass er auf diese Weite hätte hervorgehoben müssen. Hoffte er, die Stellen später noch mit Rezepten auffüllen zu können, deren Vorlage er nicht lesen konnte bzw. deren Sinn er nicht verstand?

Kolumne 88

    2. Leer gebliebene Zeilenenden
    Nach dem Ende eines Kapitels wurde häufig nach dem Ende des letzten Rezeptes, sofern es nicht zufällig am linken Kolumnenrand endete (wie z.B. 51,14), der Zeilenrest leer gelassen. Der Beginn der nächsten Zeile startet dann meist mit einem “
    HA.t-a m pXr.wt n.t ...” - “Beginn der Heilmittel für ...” oder “pXr.t n.t ...” - “Heilmittel für...”.

      a) vor “HA.t-a m pXr.wt n.t ...”: 44,12 -  46,9  - 48,20  - 64,13  - 65,22 (vorzeitiges Rezeptende) -  67,16 -  69,22 -  72,18  - 75,18  - 78,3 -  86,3  - 90,5 -  91,1  - 93,5 -  94,22

      b) vor “pXr.t n.t ...”: 69,17 -  92,6  - 93,8 -  95,14

      c) vor “ky sjA”: 97,12

      d) vor Kyphi-Rezept Kolumne 98: 98,11 (letzte Zeile des vorherigen Rezeptes)  - 98,12 (Ende der Rezeptüberschrift vor Übergang zur zweispaltigen Schreibweise)

      e) sonstiges: 59,23 (hinter einem Nachtrag) -  90,3 (nach einem “gm wS” - “leer vorgefunden”)  - 97,4 (Textlücke) -  102,16 (letzte Zeile der Vorderseite) - 110, 9 (letzte Zeile der Rückseite)

zu a) Kolumne 86, Zeile 3

zu b) Kolumne 69, Zeile 17

(Quelle: http://papyri-leipzig.dl.uni-leipzig.de/receive/UBLPapyri_fragment_00000720)

zu c) Kolumne 97, Zeile 12

  (Quelle: Faksimile)

zu d) Kolumne 98, Zeile 11+12

  (Quelle: Faksimile)

zu e) Kolumne 59, Zeile 23

       (Quelle: http://papyri-leipzig.dl.uni-leipzig.de/receive/UBLPapyri_fragment_00000670)

zu e) Kolumne 90, Zeile 3  

   (Quelle: http://papyri-leipzig.dl.uni-leipzig.de/receive/UBLPapyri_fragment_00000790)

zu e) Kolumne 97, Zeile 4

   (Quelle: Faksimile)

zu e) Kolumne 102, Zeile 16

  (Quelle: Faksimile)

zu e) Kolumne 110, Zeile 9   

  (Quelle: Faksimile)

    3. Leerstellen mitten im Text
    Von Kolumne 2 bis 21 sowie in Kolumne 98 finden sie sich aufgrund der “stichischen” Schreibweise durchgehend als Ordnungsprinzip und sind daher nicht als Besonderheiten, sondern als typisches Merkmal aufzufassen.
    In der kontinuierlichen Schreibung lassen sich jedoch nur genau drei Beispiele anführen:

      a) Kolumne 41, Zeile 7
      Heilmittel für eine Verstopfung der linken Bauchhälfte. Es findet sich eine Leerstelle mitten im Rubrum der Therapieeinleitung “Und dann sollst Du machen für ihn...”. Hier ist zwischen sp.w nw und jmj=f-HA.t eine leere Stelle von etwa 2 bis 3 Zeichen, in der nie etwas geschrieben stand, d.h. es wurde hier keine Löschung durchgeführt, die nicht wieder gefüllt wurde. Mitten im Rezept würde man hier nicht noch einmal den Namen der Krankheit erwarten, also “Mittel für die [Verstopfung], wenn sie sich an ihrem Anfang befindet”. Vielleicht wurde hier vom Schreiber das Wort zunächst ausgelassen, weil es in der Vorlage zerstört, verderbt, mit der im Rezepttitel genannten Krankheit nicht übereinstimmte oder aus anderen Gründen nicht zu lesen war, und dann nachträglich nicht mehr eingefügt. Möglicherweise fehlt aber auch nichts!? Vielleicht gehören die Wörter auch zusammen zu sp.w n.w jmj=f-HA.t - ”Mittel für den Anfangszustand”? Sollte vielleicht als Therapiebeginn zunächst ein milderes Mittel probiert, um dann ggf. eskaliert zu werden?

(Quelle: http://papyri-leipzig.dl.uni-leipzig.de/receive/UBLPapyri_fragment_00000600)

      b) Kolumne 97, Zeile 4         vgl. auch 2.e)
      Diagnostentext über eine Frau mit Amenorrhoe* und brennenden Bauchschmerzen, welche nach dem Erbrechen Linderung erfahren. Die Diagnose wird durch eine bis zum Zeilenende reichende Textlücke unterbrochen, wodurch ein Verständnis verhindert wird. Die nächste Zeile enthält nur noch ein “
      sDr.t” - “Beischlaf(?)”, bevor die Therapieempfehlung folgt.
      Falls in der Beschreibung ein “es schmerzt sie beim Beischlaf” o.ä. zu ergänzen wäre, könnte sich das Krankheitsbild als non-puerperale, d.h. nicht-geburtsbezogene, gynäkologische Entzündung darstellen, z.B. als subakute bzw. chronische Zervizitis/Endometritis/Adnexitis mit Bauch- und Kohabitationsbeschwerden, desweiteren kompliziert durch eine Darmbeteiligung (Übelkeit, Erbrechen, Obstipation/Diarrhoen) und Menstruationsstörungen durch Störung der hormonellen Funktion der Eierstöcke.
      * ob sie ihre Regelblutung noch nie hatte (primäre Amenorrhoe) oder ob bereits Menstruationszyklen abgelaufen waren, die nun sistieren (sekundäre Amenorrhoe), erfahren wir aus dem Text nicht

(Quelle: Faksimile)

      c) Kolumne 105, Zeile 3
      “Heilkunde für eine Geschwulst des Fetts an seinem Hals.” Nach der Beschreibung der Geschwulst als “glänzend und weich” ist eine Stelle von etwa drei Zeichen freigelassen. Sollte hier eine weitere Eigenschaft der Geschwulst aufgeführt werden oder trennt der Freiraum nur die folgende, ebenfalls rot geschriebene Diagnosenbezeichnung ab?

(Quelle: Faksimile)

Löschungen

Grapow konnte bei der Bearbeitung des Papyrusoriginals an 70 Stellen feststellen, dass der Schreiber mittels des Schwämmchens ein oder mehrere Zeichen wieder entfernt hatte. Diese teils subtilen Veränderungen lassen sich nur am Original-Manuskript nachweisen, nicht jedoch am Faksimile. Der Papyrus erscheint an diesen Stellen häufig dunkler. Grapow unterschied drei Arten von Löschungen:

    1. Löschung ohne Wiederbeschriftung

9,5  Determinativ von aaAm gelöscht und vor den Quantenstrich geschrieben

17,13  2-3 Zeichen am Zeilenende 

50,9 letzte 3 Striche gelöscht

79,1 ein Zeichen vor nTrj.t

60,3 über dem y von sdm

63,6   hinter dem X von sXAk.w

 75,10   roter Quantenstrich

85,3 roter Quantenstrich in antj.w Sw  

92,7     ein (?) nach snwx

Quellen: http://papyri-leipzig.dl.uni-leipzig.de/receive/UBLPapyri_schrift_00035080 (bis auf 9,5 = eigenes Foto)

    2. Löschung mit Wiederbeschriftung, Gelöschtes nicht mehr lesbar
    Aufzählung nach Grapow: 1,18 -  4,6*  - 7,17/18  - 9,8  - 15,20  - 21,10  - 23,18  - 24,9** -  24,10 -  25,6  - 25,14  - 25,20  -  27,5  - 31,4 -  31,15 -  32,7  - 33,6 -  34,20 -  35,4  - 35,5 -  40,2  - 42,3 -  44,7  - 50,15  - 51,9 -  51,22 -  53,5  - 59,9 -  59,16 -  60,13 -  63,7  - 65,4 -  65,5  - 68,9 -  69,13 -  70,16 -  71,9/10 -  71,19 -  72,20 -  74,1  - 75,8 -  76,5  - 79,4 -  79,20  - 83,9 -  84,13 -  84,17 -  86,16 -  87,13 -  88,6  - 88,20 bis 89,1 -  89,2  - 91,6 -  91,12 -  91,13 -  92,5***

    * bei Grapow fälschlich 4,5        ** wohl eher eine Tilgung einer roten Streichung als eine Löschung roter Schrift mit schwarzer Neubeschriftung      *** bei Grapow fälschlich 91,5

    Exemplarisch sollen hier einige markante Beispiele angeführt werden. Dies liegt nicht unbedingt darin begründet, dass die bildliche Auflistung aller angegebenen Stellen hier den Rahmen sprengen würde, vielmehr gelingt es auch der modernen Fotografie leider nicht immer, die geringen, jedoch mit bloßem Auge sichtbaren Veränderungen entsprechend einzufangen.

7,17+18  die ehemalige Zeile 7,17 wurde gelöscht und anschließend mit zwei gedrängten Zeilen 17+18 überschrieben                    #

9,8                                                                    #

15,20

23,18     

25,20                              #

32,7                                        

33,6                          

42,3                        

53,5                                                                         #

50,15

69,13                                                 

79,20

86,16                                                                                                                  #

92,5

(Quelle: Die mit # gekennzeichneten Grafiken sind eigene Aufnahmen;  die übrigen entstammen dem Papyrus- und
Ostraka-Projekt Halle-Jena-Leipzig. (http://papyri-leipzig.dl.uni-leipzig.de/receive/UBLPapyri_schrift_00035080)

    3. Löschung mit Wiederbeschriftung, Gelöschtes noch erkennbar
    Aufzählung nach Grapow: 1,9  - 4,14 -  14,15 -  21,3  - 25,10  - 31,2 -  32,5  - 33,6 -  33,19 -  47,19 -  47,21 -  58,21 -  59,1 -  60,9  - 64,22 bis 65,1 -  65,1 bis 65,2 -  65,3  - 67,22  - 71,15  - 72,10  - 86,7 -  90,3  - 108,5

1,9    Determinativ A1:Z2 über zuvor gelöschtem ª  

 (Quelle: http://papyri-leipzig.dl.uni-leipzig.de/receive/UBLPapyri_fragment_00000510)

4,14   Quante 1/4 Hin (=8 ro)  über zuvor gelöschter Quante 5 ro

14,15  mnH über gelöschtem bjt, welches in Zeile 14 hinter mrH.t eingefügt wurde  

21,3   Determinativ zu afA (M2:Z2) gelöscht und vor den Quantenstrich plaziert

25,10  Quante 1/8 Hin über zuvor gelöschter Quante (1/32 Hin? Quantenstrich?)

32,5   Quanten 1/4 Hin zu Snj-tA und wnSj über zuvor gelöschten Quantenstrichen(?) 

  (Quelle: http://papyri-leipzig.dl.uni-leipzig.de/receive/UBLPapyri_fragment_00000530)

   (Quelle: http://papyri-leipzig.dl.uni-leipzig.de/receive/UBLPapyri_fragment_00000550)

 (Quelle: http://papyri-leipzig.dl.uni-leipzig.de/receive/UBLPapyri_fragment_00000580)

47,19 + 21 jr grt korrigiert zu jw grt (Anm.: in Zeile 18 versehentlich unverändert belassen)

   (Quelle: http://papyri-leipzig.dl.uni-leipzig.de/receive/UBLPapyri_fragment_00000620)

60,9 Determinativ + È über zuvor gelöschter roter Quante

  (Quelle: http://papyri-leipzig.dl.uni-leipzig.de/receive/UBLPapyri_fragment_00000690)

64,22 - 65,1; 65,1-2; 65,3 Applikation tmtw über einer zuvor gelöschten Applikation

67,22    pXr.t über einem zuvor gelöschten Hr=s, welches nach wt folgen müsste

 (Quelle: http://papyri-leipzig.dl.uni-leipzig.de/receive/UBLPapyri_fragment_00000700)

 (Quelle: http://papyri-leipzig.dl.uni-leipzig.de/receive/UBLPapyri_fragment_00000710)

71,15    Determinativ Õ über zuvor gelöschtem >    

 (Quelle: http://papyri-leipzig.dl.uni-leipzig.de/receive/UBLPapyri_fragment_00000720)

86,7   Quante 1/8 Hin über zuvor gelöschter Quante (1/16 Hin? 1/32 Hin?) 

90,3   bj.t über einem zuvor gelöschten gm wS, welches dahinter neu geschrieben wurde

 (Quelle: http://papyri-leipzig.dl.uni-leipzig.de/receive/UBLPapyri_fragment_00000790)

108,5    ª von Ha.w=f über zuvor gelöschtem      

 (Quelle: http://papyri-leipzig.dl.uni-leipzig.de/receive/UBLPapyri_fragment_00000800)

Streichungen

Korrekturen nachträglich mitten im Text durchzuführen, hätte Lücken entstehen lassen, welche nicht wieder aufzufüllen gewesen wären. Somit entschied sich unser Schreiber oder ein späterer Nutzer dazu, an einzelnen Stellen die fehlerhaften Zeichen durchzustreichen. Die Streichungen erfolgten in schwarzem Text mit rotem Strich und umgekehrt. Grapow unterschied vier Typen:

    1. vermutlich richtige Streichungen
    24,9 -  70,3  - 70,13  - 72,3 -  88,22 -  91,7*

    * Richtigkeit von Grapow bereits angezweifelt, jedoch trotzdem hier eingefügt

24,9   von HmAy.t mH.t - “unterägyptisches Salz” ist das mH.t gestrichen

70,3   von nD snaa - “fein zerreiben” wurde das snaa gestrichen 

70,13  von hwA=f  wr.t ist das .t gestrichen, um die Geschlechtskongruenz herzustellen 

  (Quelle: http://papyri-leipzig.dl.uni-leipzig.de/receive/UBLPapyri_fragment_00000720)

  (Quelle: http://papyri-leipzig.dl.uni-leipzig.de/receive/UBLPapyri_fragment_00000720)

72,3   versehentlich wurde kAkAw.t statt kAw.t geschrieben, das überflüssige kA am Ende der Zeile 3 wurde daher schwarz gestrichen

   (Quelle: http://papyri-leipzig.dl.uni-leipzig.de/receive/UBLPapyri_fragment_00000730)

88,22    von mny.t - “Taube” wurde das y rot gestrichen, wodurch die mn.t - “Schwalbe” entstand

91,7   von jr.xr=k n=f wurde wohl fälschlicherweise das x schwarz durchgestrichen  

(Quelle: http://papyri-leipzig.dl.uni-leipzig.de/receive/UBLPapyri_fragment_00000790)

    2. Streichung mit Zusatz

60,10  aus txn.tj r=s entstand durch Streichung von kë und sowie Zusatz von ´ ein txn=sj  

 (Quelle: http://papyri-leipzig.dl.uni-leipzig.de/receive/UBLPapyri_fragment_00000690)

    3. sicherlich fehlerhafte Streichungen

88,6 + 88,7  hier wurde zweimal in Folge der Ideogrammstrich zu rA in rDj  r rA=s - “geben an ihre Öffnung” gestrichen; hatte der Korrigierende rDj  r=s - “daran geben” gelesen?

94,1 von  Hno.t  jor.t - “Qualitätsbier” sollte wohl jor.t dem Rotstift zum Opfer fallen, und nicht Hno.t (Wörter mit ähnlichem Aussehen)

 (Quelle: Faksimile)

    4. Tilgung einer Streichung

24,9   das Determinativ hinter  mH.t zeigt rote Farbreste auf der schwarzen Tinte, so dass es wohl zunächst versehentlich mitgestrichen wurde; der Fehler wurde jedoch korrigiert

59,17  an zwei Stellen in dieser Zeile (im 1. und 3. Viertel) sind die Wortgruppe  r  hrw.w 4 und das Wort snn zunächst rot gestrichen und anschließend wiederhergestellt worden

  (Quelle: http://papyri-leipzig.dl.uni-leipzig.de/receive/UBLPapyri_fragment_00000670)

Korrekturen

Nach den vorgenannten Verfahren zur Berichtigung von Fehlern folgen als nächstes die Stellen, an denen Zeichen korrigiert wurden, ohne dass zuvor das Zeichen gelöscht wurde.

    6,19 -  6,20  - 14,9 -  16,4  - 27,12  - 30,4 -  38,9  - 38,19  - 44,20  - 47,12  - 51,8/9/10  - 66,6 -  68,1  - 86,11  - 87,18  - 88,20

6,19 + 6,20
Die beiden zuerst geschriebenen Quantenstriche wurden nachträglich mit blasserer Tinte und dünnerem Strich in die Quanten
ˆ 5 ro bzw. 10 ro abgeändert.

16,4
Aus
aDn.t (eine Krankheitsdämonin) wurde durch Änderung der weiblichen Endung .t in ein Determinativ ! die männliche Form aDn.

(Quelle: http://papyri.uni-leipzig.de/receive/ UBLPapyri_fragment_00000540)

47,12
In
wrH wurde das Determinativ (zuvor õ?) in ein ®geändert.

(Quelle: http://papyri.uni-leipzig.de/receive/ UBLPapyri_fragment_00000620)

68,1
In
gjw n sx.t wurde das õ in ein F korrigiert.

(Quelle: http://papyri.uni-leipzig.de/receive/ UBLPapyri_fragment_00000710)

87,18
In
do.w n bd.t wurde das b aus eines anderen Zeichen korrigiert.

(Quelle: http://papyri.uni-leipzig.de/receive/ UBLPapyri_fragment_00000780)

14,9
Zunächst war fälschlicherweise
swj.t - “Pille” geschrieben; später wurde mit roter Tinte das j in ein H geändert, so dass swH.t - “Ei” resultierte.

(Quelle: http://papyri.uni-leipzig.de/receive/UBLPapyri_fragment_00000530)

30,4
Am Determinativ zu
wbnw wurde ein F in ein õ korrigiert.

(Quelle: http://papyri.uni-leipzig.de/receive/ UBLPapyri_fragment_00000570)

66,6
In
pds.t wurde ein p in ein ¯ korrigiert.

(Quelle: http://papyri.uni-leipzig.de/receive/ UBLPapyri_fragment_00000710)

86,11
In
gs wurde ein schwarzes F mit roter Tinte in ein p korrigiert.

88,20
In
Sfw wurde das w aus einem anderen Zeichen korrigiert.

(Quelle: http://papyri.uni-leipzig.de/receive/ UBLPapyri_fragment_00000780)

Farbkorrektur

In wenigen Fällen wurde ein zuvor fälschlicherweise rot bzw. schwarz geschriebenes Zeichen in die Gegenfarbe korrigiert, ohne zuvor gelöscht zu werden.

    1. von schwarz in rot
    22,7 -  26,12 -  26,19*  - 66,10  - 69,10  - 72,18  - 86,6 -  89,10

    * bei Grapow fälschlich 26,29

22,7        

69,10   

26,12                                #

72,18

26,19                                          #

86,6                             #

66,10

89,10                                    #

    2. von rot in schwarz
    36,14  - 38,12  - 107,19 -  109,2

36,14    ›X korrigiert

38,12  die ganze Zeichenfolge korrigiert

107,19   nur aA.t  

109,2  nur  aA.t

(Quelle: Die mit # gekennzeichneten Grafiken sind eigene Aufnahmen;  die übrigen entstammen dem Papyrus- und
Ostraka-Projekt Halle-Jena-Leipzig. (http://papyri-leipzig.dl.uni-leipzig.de/receive/UBLPapyri_schrift_00035080)

Beabsichtigte Farbwechsel

In zahlreichen Fällen wurde im Manuskript eine andere Tintenfarbe genutzt, als üblicherweise zu erwarten gewesen wäre (meist schwarz statt rot). Hierbei handelt es sich fast ausnahmslos um Stellen, in denen ein Rezept mit einem Rubrum endet, während das nächste wiederum mit einem Rubrum beginnt. Daher hat der Schreiber in diesem Fall das erste Wort des Folgerezeptes in schwarzer Tinte ausgeführt. Grapow bildet in diesem Abschnitt noch vier Unterkategorien a) bis d); das Prinzip bleibt jedoch jeweils das selbe.

    1.   1,12 -  22,5  - 23,19* -  43,2  - 46,10**  - 46,16  - 46,16**  - 48,3 -  52,10 -  58,15 -  61,1  - 61,3 -  68,3  - 69,7 -  75,14  - 108,17**

    * bei Grapow fälschlicherweise 23,9            ** bei Grapow nicht aufgeführt

1,12   Rezept Nr. 2 beginnt mit einem schwarzen ky rA, da Rezept Nr. 1 in der vorigen Zeile mit roter Schrift endete.

Quelle: http://papyri-leipzig.dl.uni-leipzig.de/receive/UBLPapyri_fragment_00000510

22,5   Das k.t in k.t pXr.t (Rezept Nr. 74) ist schwarz geschrieben, da das Vorrezept - unüblich - mit einer roten Quantenangabe endet.

Quelle: http://papyri-leipzig.dl.uni-leipzig.de/receive/UBLPapyri_fragment_00000550

23,19  Rezept Nr. 91 endet mit einem roten sSrw mAa, weshalb Rezept Nr. 92 mit einem schwarzen k.t beginnt

Quelle: http://papyri-leipzig.dl.uni-leipzig.de/receive/UBLPapyri_fragment_00000550

43,2   Rezept Nr. 208 startet mit einem schwarzen k.t, nachdem Rezept Nr. 207 mit einem roten Hr-od endete.

Quelle: http://papyri-leipzig.dl.uni-leipzig.de/receive/UBLPapyri_fragment_00000610

46,10  Der Göttername Ra ist durch schwarze Tinte im Rubrum hervorgehoben.

Quelle: http://papyri-leipzig.dl.uni-leipzig.de/receive/UBLPapyri_fragment_00000620

46,16  Die gesamte Wortgruppe k.t pXr.t snnw.t am Beginn von Rezept Nr. 243 ist schwarz geschrieben. Das vorige endete mit einem roten Hr-a.wj.

Quelle: http://papyri-leipzig.dl.uni-leipzig.de/receive/UBLPapyri_fragment_00000620

46,16  Der Göttername Schu wurde innerhalb des Rubrums in schwarzer Tinte geschrieben.

Quelle: http://papyri-leipzig.dl.uni-leipzig.de/receive/UBLPapyri_fragment_00000620

48,3   Das k.t n.t in k.t n.t dr (Rezept Nr. 252) ist schwarz geschrieben, da das Vorrezept mit einem roten sSrw mAa HH n sp endete.

Quelle: Faksimile

52,10  Da das vorige Rezept mit einer roten Applikationsvorschrift endet, wurde das k.t in k.t jr.wt n s (Rezept Nr. 298) schwarz geschrieben.

Quelle: http://papyri-leipzig.dl.uni-leipzig.de/receive/UBLPapyri_fragment_00000650

58,15  Rezept Nr. 361 startet mit einem schwarzen k.t, nachdem Rezept Nr. 360 mit einem roten rDj Hr jr.tj endete.

Quelle: http://papyri-leipzig.dl.uni-leipzig.de/receive/UBLPapyri_fragment_00000670

61,1     Rezept Nr. 385 endet mit einem roten sSrw mAa, weshalb Rezept Nr. 386 mit einem schwarzen k.t beginnt.

Quelle: http://papyri-leipzig.dl.uni-leipzig.de/receive/UBLPapyri_fragment_00000690

61,3     Das k.t in k.t n.t dr (Rezept Nr. 387) ist schwarz geschrieben, da das Vorrezept mit einem roten sSrw mAa HH n sp endete.

Quelle: http://papyri-leipzig.dl.uni-leipzig.de/receive/UBLPapyri_fragment_00000690

68,3     Da das vorige Rezept mit einer roten Applikationsvorschrift endet, wurde das k.t in k.t n.t wbd.t (Rezept Nr. 485) schwarz geschrieben.

Quelle: http://papyri-leipzig.dl.uni-leipzig.de/receive/UBLPapyri_fragment_00000710

69,7     Rezept Nr. 501 startet mit einem schwarzen k.t, nachdem Rezept Nr. 500 mit einem roten Dd-md.w Hr jrT.t n.t ms.t TAy endete.

Quelle: http://papyri-leipzig.dl.uni-leipzig.de/receive/UBLPapyri_fragment_00000720

75,14  Rezept Nr. 589 endet mit einem roten jrj mAA=k, weshalb Rezept Nr. 590 mit einem schwarzen Wort beginnt, in diesem Fall - unüblich - mit dr.

Quelle: http://papyri-leipzig.dl.uni-leipzig.de/receive/UBLPapyri_fragment_00000740

108,17 Rezept Nr. 873 würde mit einem Rubrum enden, jedoch wurde das dwA sp 2 schwarz geschrieben als Abgrenzung zur folgenden roten Überschrift

Quelle: http://papyri-leipzig.dl.uni-leipzig.de/receive/UBLPapyri_fragment_00000800

    Von diesem Vorgehen wich der Schreiber nur selten ab. Zu dieser Auffälligkeit möchte ich Grapow wörtlich zitieren: “... (und wir müssen diese Fälle als ‘fehlerhafte’ Ausnahmen betrachten) folgt an fünf Stellen in der Zeile auf ein Schlußrubrum ein Überschriftsrubrum”. Besser läßt sich dieser Umstand wohl kaum in Worte fassen.

      2,1  - 43,13  - 44,7 -  92,5  - 92,16

2,1  Auf sSr.w mAa HH n sp folgt ohne sichtbare Abgrenzung  rA n swr pXr.t.

Quelle: http://papyri-leipzig.dl.uni-leipzig.de/receive/UBLPapyri_fragment_00000510

43,13  Rezept Nr. 210 endet mit rotem swr r hrw.w 4, das Folgerezept startet mit rotem k.t n.t dr.

Quelle: http://papyri-leipzig.dl.uni-leipzig.de/receive/UBLPapyri_fragment_00000610

44,7   Rezept Nr. 218 beginnt trotz der roten Schlussquante in thb.w r 10 mit einem roten k.t.

Quelle: http://papyri-leipzig.dl.uni-leipzig.de/receive/UBLPapyri_fragment_00000610

92,5   Auf das mjt.t am Ende von Rezept 769, das offensichtlich  neu über einer Löschung roter Zeichen geschrieben ist, folgt die rote Rezeptüberschrift k.t n.t sSr.t.

Quelle: http://papyri-leipzig.dl.uni-leipzig.de/receive/UBLPapyri_fragment_00000790

92,16    Nach der rot geschriebenen Applikationsanweisung rDj r=s beginnt Rezept Nr. 777 mit der roten Überschrift k.t n.r dr nsso.

Quelle: http://papyri-leipzig.dl.uni-leipzig.de/receive/UBLPapyri_fragment_00000790

    2. schwarzes jr xAj=k s - “Wenn Du einen Mann untersuchst” als Quasi-Überschrift

39,7   Das üblicherweise rot geschriebene jr xAj=k s ist in schwarzer Tinte verfasst. Ob dadurch allerdings in der Gliederung ein Vorteil entstanden ist?

Quelle: http://papyri-leipzig.dl.uni-leipzig.de/receive/UBLPapyri_fragment_00000600

39,21    Auch hier wurde das sonst rote jr xAj=k s schwarz geschrieben.

Quelle: http://papyri-leipzig.dl.uni-leipzig.de/receive/UBLPapyri_fragment_00000600

    3. Schwarzschreibung im Schlussrubrum vor  jr xAj=k s - “Wenn Du einen Mann untersuchst”

38,10    Um das jr xAj=k s rot weiterschreiben zu können, wurde das Hr-a.wj zuvor in schwarzer Farbe geschrieben.

Quelle: http://papyri-leipzig.dl.uni-leipzig.de/receive/UBLPapyri_fragment_00000600

    4. Schwarzschreibung in Floskel Hm.wt-rA - “Kunst des Wortes; beliebig fortzusetzen; usw.” vor Folgerubrum

    An drei Stellen im Papyrus Ebers wurde das
    rA im sonst vollständig rot geschriebenen Hm.wt-rA vor dem nachfolgenden Rubrum in schwarzer Tinte ausgeführt.

2,1  vor rotem sSrw mAa

Quelle: http://papyri-leipzig.dl.uni-leipzig.de/receive/UBLPapyri_fragment_00000510

58,14  vor rotem Dd-md.w

Quelle: http://papyri-leipzig.dl.uni-leipzig.de/receive/UBLPapyri_fragment_00000670

60,22  vor rotem Dd-md.w

Quelle: http://papyri-leipzig.dl.uni-leipzig.de/receive/UBLPapyri_fragment_00000690

Nachträge von Zeichen oder Wörtern innerhalb der Zeile

An zahlreichen Stellen sind zum schon niedergeschriebenen Text Zeichen oder Wörter in meist verkleinerter, gedrängter und teils andersfarbiger Schrift hinzugefügt worden.

    1. einzelne Zeichen

    1,8  - 12,16  - 24,16  - 37,11* -  39,18 -  63,9**  - 63,18  - 69,8 -  69,11 -  72,6  - 74,11  - 85,11  - 87,10  - 87,21**  - 97,1 -  97,14 -  108,1

    * bei Grapow fälschlich als Nachtrag in roter Farbe beschrieben              ** bei Grapow in andere Kategorie einsortiert              *** bei Grapow nicht aufgeführt

1,8  ergänzt zu   m-a xft.jw             #

12,16  ergänzt zu  n fgn.n=f

24,16  ergänzt zu  saAm         #

37,11  ergänzt zu   Dd.tw r=f

39,18  ergänzt zu  jr.n=k n=f

63,9 ergänzt um Pluralstriche õ

63,18  ergänzt zu   n rd.n=f

69,11  ergänzt zu  agAy.t

72,6   ergänzt zu  Hsmn dSr

74,11  ergänzt zu  swm.t

85,11  ergänzt zu tHwA

87,10  ergänzt zu  gs=s Hr=s jm

87,21 ergänzt um roten Quantenstrich #

97,1 onon ergänzt um Determinativ

97,14  ergänzt zu mdw=f naS

108,1  ergänzt zu jx.t jm=s

    2. Wörter

    24,14  - 24,18  - 26,17  - 31,15  - 36,13  - 37,15  - 41,4 -  42,8  - 43,8 -  44,4  - 45,7 -  45,18 -  49,11 -  53,5  - 54,5 -  57,8 -  57,13 -  61,21 -  64,11 -  68,19 -  69,10 (2x)  - 72,5 -  76,8  - 77,4 -  83,18 -  87,15 -  88,14 -  100,10  - 106,2

24,14  n.t in k.t n.t smA wxd.w an falscher Stelle eingefügt

24,18  n.t hier korrekt ergänzt

26,17  n.t in k.t n.t gs.w ergänzt, vermutlich falsch

31,15 n.t in k.t n.t Sd.t eingefügt

36,13 È (tA - “heiß”) hinter gs wnmj

37,15 dr.t=k in rDj.xr=k dr.t=k Hr=f

41,4 È in nD psj Hr mrH.t

42,8   zu jr xAj=k s ergänzt

43,8 mrH.t-s.t statt  -sA

44,4 zu Snj-tA ergänzt

45,7 zu dr mh.t-jb ergänzt

45,18  zu k.t n.t srwx ergänzt

49,11  zu jrj m pa.t ergänzt

53,5   zu m rmn.t tnergänzt

54,5 È in smj psj wnm ergänzt

57,8   zu k.t pXr.t jr.wt n txn ergänzt

57,8   zu dr swS n tAw m jr.tj ergänzt

61,21  um drei Quantenstriche ergänzt

64,11  zu mrH.t Hr mnH ergänzt

68,19  zu jnr n rA mw ergänzt

69,10  zu onon wt Hr=s ergänzt

69,10  zu x.t n mno ergänzt

72,5 um G ergänzt

76,8 zu k.t n.t dr [...] xam ergänzt

77,4 um Hr=s ergänzt

83,18  um Hr=s ergänzt

87,15  zu gs Hr jm ergänzt

88,14  zu mr=k dr st ergänzt

100,10 um vier Quantenstriche ergänzt

106,2  zu oAA n SnD.t ergänzt

(Quelle: Die mit # gekennzeichneten Grafiken sind eigene Aufnahmen;  die übrigen entstammen dem Papyrus- und
Ostraka-Projekt Halle-Jena-Leipzig. (http://papyri-leipzig.dl.uni-leipzig.de/receive/UBLPapyri_schrift_00035080)

Nachträge von Zeichen oder Wörtern am Anfang oder Ende einer Zeile

Ähnlich den im vorigen Abschnitt ergänzten Zeichen und Wörtern finden sich auch an diversen Stellen Nachträge, die in den schmalen Raum zwischen den Kolumnen eingefügt wurden.

    1. 18,1+2  - 19,22  - 21,23  - 24,11  - 24,15  - 30,18+19 -  34,3+4  - 35,21+22 -  45,9+10 -  46,2  - 51,2+3 -  53,10+11  - 54,2+3 -  63,1+2  - 63,9 -  74,13 -  80,18+19  - 87,18+19 -  97,7+8

18,1 am Zeilenende  Hr jd sDr hinter gm-wS eingefügt

18,2 am Zeilenanfang F über jAd.t ergänzt

19,22  am Zeilenende jn s zunächst gedrängt eingefügt, dann wegen Berührung mit Kolumne 20 gelöscht und senkrecht neu geschrieben

21,23  ähnlich: am Zeilenende  wnm r hrw 1 zunächst ergänzt, dann wegen Berührung mit Kolumne 22 gelöscht und darunter neu geschrieben

24,11  am Zeilenende Hno.t zu Hno.t-nDm.t ergänzt     #

24,15  am Zeilenende Determinativ + Quante hinzugefügt

30,18  am Zeilenende dow gelöscht und durch verkürztes mrH.t-sA r/8 ersetzt

34,3 snTr: am Zeilenende nur Ð nachgetragen, der Rest folgt in Zeile ...

35,21  am Zeilenende n.w ergänzt

45,9 am Zeilenende Quante r/32 nachgetragen

46,2 am Zeilenanfang Hr.w-a nachgetragen

51,2 am Zeilenende verkürzt jSd r/8 nachgetragen und mit rotem Trennstrich zur Kolumne 52 abgegrenzt

53,10  m-xt: am Zeilenende nur j nachgetragen, der Rest folgt in Zeile ...

54,2 am Zeilenende n.t nachgetragen

63,1 am Zeilenende jm hinzugefügt

74,13  am Zeilenende n.t ergänzt

80,18  am Zeilenende xpr-Ds=f gedrängt nachgetragen

87,18  am Zeilenende wurde über einem gelöschtem F
ein
n bjt 1 hinzugefügt und ...                                                 #

97,7 am Zeilenende Hr hinzugefügt

30,19  am Zeilenanfang dow wieder eingefügt

34,4 am Zeilenanfang

35,22  am Zeilenanfang ein verkürztes  wxd.w nachgetragen

45,10  Quante r/32 am Zeilenanfang gelöscht und durch gedrängtes jns.t r/16 ersetzt

51,3 am Zeilenanfang Dsr.t ergänzt

53,11  am Zeilenanfang

54,3 am Zeilenanfang xm.t ergänzt

63,2 am Zeilenanfang jm gelöscht und mit Kurzform von mAA=k überschrieben

80,19  am Zeilenanfang nur noch das F ergänzt

87,19  am Zeilenanfang noch ein xpr-Ds=f n ergänzt                   #

97,8 am Zeilenanfang jd.t ergänzt

    2. Nachträge (“Kommentare”) vor einzelnen Rezepten. Es handelt sich um nfr-Zeichen F (einmal auch nfr jrj Fy) im Kolumnenzwischenraum, die vermutlich von einem späteren Nutzer vor mehreren Magendiagnosen hinzugefügt wurden, um das betreffende Rezept als “gut” (bzw. “gut zu bereiten”) zu kennzeichnen. Warum Grapow auf diese Nachträge in seinem Artikel nicht eingeht, ist schwerlich nachzuvollziehen.

    35,19  - 39,13* -  40,11 -  40,14/15  - 40,19  - 41,6/7

    * fehlt in der Faksimile-Ausgabe

vor 35,19

vor 39,13

vor 40,11

vor 40,14/15

vor 40,19

vor 41,6/7

(Quelle: Die mit # gekennzeichneten Grafiken sind eigene Aufnahmen;  die übrigen entstammen dem Papyrus- und
Ostraka-Projekt Halle-Jena-Leipzig. (http://papyri-leipzig.dl.uni-leipzig.de/receive/UBLPapyri_schrift_00035080)

Nachträge längerer Wortfolgen

Größere Ergänzungen ließen sich wegen des Platzmangels nicht mehr innerhalb der Zeile, vor ihrem Anfang oder nach ihrem Ende einfügen. In solchen Fällen markierte der Schreiber die Einfügestelle mit einem Kreuz (nicht zu verwechseln mit der Quante 1/4 ro) und plazierte den Text in den Freiraum über oder unter einer Kolumne bzw. in das Interkolumnium.

    31,2 -  40,3  - 45,6 -  59,10 -  73,2  - 88,22/23+89,1  - 104,7

31,2 rotes Hinweiskreuz vor HsA

der zugehörige Nachtrag (als 31,2a+2b bezeichnet) oberhalb der Kolumne

40,3 rotes Hinweiskreuz vor Sb

45,6 schwarzes Hinweiskreuz vor k.t

der zugehörige Nachtrag (40,3a) oberhalb der Kolumne

der zugehörige Nachtrag umfasst zwei Rezepte (Nr. 236 + 237) in zwei Zeilen (45,22 + 46,1); er wurde eindeutig vor der Paginierung der Kolumnen eingefügt, denn die Kolumnenzahl 46 ist an den oberen Rand gedrängt, ohne vorher gelöscht worden zu sein

59,10  rotes Hinweiskreuz vor k.t

der zugehörige Nachtrag (40,3a) oberhalb der Kolumne

73,2 roter Verweisstrich und senkrechter Nachtrag im hinteren Interkolumnialspalt

88,22+23 Am Ende der Kolumne 88 wurden zwei Zeilen in gedrängter Schreibweise nachgetragen; der Text setzt sich bis in die Zeile 89,1 fort, welche dort im oberen Kolumnenfreiraum eingefügt wurde. Die Seitenzahl 89 musste dadurch an den oberen Papyrusrand gequetscht werden.

104,7 schwarzes Hinweiskreuz vor gmm=k

der zugehörige senkrechte Nachtrag im vorderen Interkolumnialspalt

(Quelle: Die Grafiken entstammen dem Papyrus- und Ostraka-Projekt Halle-Jena-Leipzig. (http://papyri-leipzig.dl.uni-leipzig.de/receive/UBLPapyri_schrift_00035080)

_______________________
1 Grapow, Hermann “Beschreibung und Kollation des Papyrus Ebers”, Zeitschrift für ägyptische Sprache und Altertumskunde (ZÄS), [84] 1959, 38-54

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* bereits im Original in der Seitenzählung ausgelassen

Direkt-Links zu den Rezepten:

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792-807

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847-853

854- 855d

854f- 855h

855i- 855s

855t- 855z

856a- 857

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877f.