Kurzbeschreibung
Beim Ostrakon Berlin 11247 handelt es sich um eine Kalksteinscherbe von 18,5 x 9,5 cm Größe, die bis auf etwas Schriftabrieb und kleine fehlende Randfragmente gut erhalten ist. Sie datiert aus der 19. Dynastie (Zeit Ramses II.).
Die Scherbe ist beidseitig mit hieratischer Schrift in schwarzer Tinte beschrieben. Eine Punktierung findet sich nicht.
Das Ostrakon enthält einen Brief des Umrisszeichners Pay an einen seiner Söhne, in dem er um die Überbringung von Zutaten für ein Heilmittel bittet, um die (drohende) Erblindung zu behandeln. Der Name des Sohnes ist unvollständig (Pa-Ra-...); aufgrund ähnlicher Ostraka (oDeM 118 und 303 sowie oCerny 19) kommen sowohl Pa-Ra-Hotep als auch Pa-Ra-em-Heb in Frage.
Beim Ostrakon Berlin 11247 handelt es sich also nicht um einen medizinischen Text im engeren Sinne, allerdings um eine der wenigen Überlieferungen, in denen direkt Krankheiten bzw. Krankheitssymptome durch den Betroffenen beklagt werden.
Publikation: 1. „Hieratische Papyri der Königlichen Museen zu Berlin”, Band III, Tafel XXXV (Faksimile) 2. Kitchen, K.A. “Ramesside Inscriptions”, Band III, S. 532f. 3. Wente, E. “Letters from Ancient Egypt”, S. 142 Nr. 185 4. Westendorf, W. “Handbuch der altägyptischen Medizin”, Brill 1999, S. 103
Online: Deir el Medine online, Uni München, Berlin P 11247, Link (letzter Zugriff 29.01.2017)
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